Samstag 7.50, Bahnhof Aarau. Diverse elegant gekleidete Sportler treffen mit Taschen, Maskottchen und Koffer voller illegalem Reichtum beim Parkplatz ein. Gegenseitig bestaunt man die schicken Outfits, bevor alles in die Büsslis verstaut wird und wir uns auf die abenteuerliche Fahrt machen. Unterwegs beschäftigen sich die Frauen damit, stehend die Frisuren der anderen zu flechten, was trotz Autobahn zu einer kleinen Herausforderung wird. Bei der Raststätte runden wir unsere Aufmachung noch mit blutrotem Lippenstift ab.

Optimistisch wie wir sind, trägt schon die Mehrheit ihre Sonnenbrille bei der Ankunft im Schattenloch Adelboden. Schon bald wird sich dies auszahlen.  Nach einem kurzen Motivations-Input von Mafia-Mama und einem mehr oder weniger angenehmen Aufstieg in der Gondel, verlassen wir die Bergstation auf der Engstligenalp bei strahlendem Sonnenschein. Dementsprechend gut gelaunt präsentiert sich unsere Famiglia stolz den noch spärlich vorhandenen Zuschauern und nimmt ihren Platz auf dem Hügel vor den Bernern ein. Nacheinander treffen die andern Kader ein. Es sind sowohl nicht lustige Clowns und Franzosen, sowie auch Putzleute und Häftlinge angereist. Ja sogar einige Fussballfans haben sich an den OL verirrt.

Die Startläufer unserer insgesamt 6 Teams müssen sich nur noch bis zur Aufnahme der Gruppenfotos gedulden, danach bereiten sie sich auf ihren Einsatz vor. Mit einem imposanten lauten Massenstart eröffnen die Damen das heutige Staffelrennen. Kurz darauf folgen die Herren. Auch sie kraxeln zum Anfang den steilen Gegenhang hinauf und haben oben eine Längsgabelung. Mit dem Feldstecher kann man einen relativ grossen Teil des Laufgebietes beobachten. Läufer sieht man dabei oft, während die Posten aber meist versteckt hinter den Objekten stehen. Das Gelände ist geprägt von grossen Felsblöcken und auch ziemlich feinem Relief. Wie noch so oft, kommen einige besser mit den Anforderungen zurecht als andere. Alle zusammen tragen zu einer insgesamt sehr interessanten Jugendcupstaffel bei, die für uns Aargauer zufriedenstellend endet. Wir haben mit dem ZesOLNak den vierten Zwischenrang eingenommen, während die Rangliste überraschenderweise von den Zürchern und Bernern angeführt wird.

Die Wartezeit bis zur Abfahrt der Bahn verbringen wir mit einer Miniauswertung, dann macht sich ein Trainer zu Fuss an den Abstieg, während wir ihn von der Gondel aus beobachten können. Da er gleichzeitig unten ankommt, können wir schnell zur Unterkunft in Frutigen abfahren. Dort beziehen wir unsere Schläge, duschen und treffen uns unten zum Stretching.  Zum Nachtessen gibt’s Spaghetti und einen grossen Applaus für M.F, weil der Krug zu schwer war. Nachher haben wir lange Zeit, um zu schwatzen, es lustig zu haben, auszuwerten, sich auszuruhen und sich schlussendlich für den Abend bereit zu machen. Nach der Teamleadersitzung bekommen wir nochmals Informationen zum morgigen Tag, danach geht’s für einige ab in den Luftschutzkeller. Von dort dröhnt schon laute Musik, nach meinem Geschmack haben DJ Lego und DJ Römer allerdings nicht die Beste zum Tanzen aufgelegt. Der Spassfaktor hält sich in Grenzen, heiss wird’s trotzdem. Mit Final Countdown geht auch dieser Abend zu Ende, früher oder später legen sich alle aufs Ohr, um morgen wieder fit zu sein.

Der Sonntag weckt uns mit Sonnenschein und wunderschönem blauem Himmel. Auf Grund der unterschiedlichen Startzeiten machen wir uns gestaffelt ans Packen und ans Konfitüre-mit-Brot-Frühstücken. Wir fahren in vier verschiedenen Büsslis zum WKZ des Jugendcup Einzellaufs, welcher zugleich der letzte Nationale dieser Saison ist. Von dort geht’s mit Bus und zu Fuss auf eine wunderschöne kleine Krete über dem Thunersee, von wo aus wir in das feine, sehr spannende halboffene Laufgebiet starten. Einige unserer Läufer meistern die anspruchsvolle Aufgabe hervorragend. Wir können uns den 5. Rang sichern mit nur 8 Punkten Rückstand auf das Podest.

Beim Rangverlesen präsentieren wir uns nochmals in unserem Mafia-Outfit und machen Gruppenfotos, bevor wir uns verabschieden und in den Büsslis oder einzeln mit den Familien nach Hause reisen.

Es war ein weiterer sehr cooler und lustiger Jugendcup mit einer super Motto-Umsetzung, toller Stimmung und genialen Leuten!

Marita

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