Timo Suter hat mit dem Schweizer Team im abschliessenden Staffel-Rennen an der Jugendeuropameisterschaft hervorragend die Silbermedaille geholt. Beat Meier vom Aargauer Nachwuchskader Trainerteam wollte wissen, wie Timo seinen ersten internationalen Anlass erlebt hat.

Wie hast du deinen ersten internationalen Einsatz für die Schweiz erlebt?
Es war ein extrem tolles Erlebnis und auch sehr speziell mit einem Schweizer Dress einen OL zu laufen. Ebenso war die Eröffnungsfeier mit über 30 teilnehmenden Nationen beeindruckend.

Du bist gut in den Sprint gestartet, was passierte dann?
Zum 5. Posten habe ich eine etwas schräge Route genommen, die mich aber nicht aus dem Konzept brachte. Beim 7. Posten kurz vor dem Überlauf stand ich auf der Innenseite der Mauer sah aber keinen Posten, deshalb rannte ich zurück und lief an die Aussenseite der Mauerecke… aber auch da stand kein Posten. Ich rannte nochmals nach innen, nach etwa 5 Sekunden schaute ich auf den Boden und sah dort den Posten liegen. An diesem Posten verlor ich etwa 35 Sekunden. Später beim 11. und 12. Posten habe ich diese beiden in der falschen Reihenfolge angelaufen, aber ich habe es zum Glück noch bemerkt auf dem Weg zum 13. Posten und kehrte zurück, der Zeitverlust betrug ca. 55 Sekunden. Mit meinem Rang und der Leistung am Sprint war ich nicht zufrieden.

Was hast du getan, um den Sprint abzuhaken und dich auf die Waldläufe neu zu fokussieren?
Es gab ja noch 2 Chancen um nach vorne zu laufen. Ich habe mir gedacht jetzt erst recht und bin aber sehr nervös in die Langdistanz gestartet, was aber nur positiv war.

Du hast in der Langdistanz den hervorragenden 5. Rang erreicht. Wie war dein Gefühl während dem Lauf? Hast du gespürt, dass es weit nach vorne reichen könnte?
Ich habe bis kurz vor dem Trinkposten beim 7. Posten eigentlich keinen Fehler gemacht, habe mich aber physisch nicht besonders gut gefühlt.  Auf der Route zum 3. Posten habe ich fast 2 Minuten verloren. Doch beim Trinkposten bin ich leider ein Plateau zu tief reingelaufen und habe etwa 1 Minute und 30 Sekunden Fehler gemacht. Danach bin ich bis zum Ziel sehr gut gelaufen. Da ich als 40-er der 100 Läufer startete musste ich nun lange warten. Meine Bestzeit die ich im Ziel hatte blieb fast 1.5 Stunden lang bestehen. Von den letzt gestarteten Läufern waren noch 4 Läufer schneller; ich war aber mit meinem 5. Platz sehr zufrieden.

Wann wurde entschieden, welche Strecke du an der abschliessenden Staffel läufst?
Die Staffelzusammenstellung wurde schon vor der EYOC entschieden; am Vorbereitungsweekend wurde diese definiert, damit wir uns auf unseren Staffeleinsatz vorbereiten konnten.

Wie bist du mit dem Erfolgsdruck vor dem Massenstart umgegangen oder warst du völlig cool?
Ich war sehr nervös vor dem Start. Ich habe mir einfach gesagt ich darf keine grossen Fehler machen, aber kleine werden allen passieren, weil es sehr unterschiedliche Gabelungen gab und es auch technisch recht anspruchsvoll war.

Wie hast du dein Lauf der Staffel erlebt?
Der Start war ziemlich schnell, dennoch war ich beim ersten Posten der Erste. Auf dem Weg zu Posten 2 habe ich den einen Weg übersehen und bin deshalb mit dem Finnen und dem Tschechen zusammen quer hinauf auf den Hügel gerannt. Da habe ich einen Posten erspäht, habe aber schon da gemerkt dass es nicht meiner ist. Der Finne und Tscheche stempelten und ich musste einen weiter entfernten Gabelungsposten anlaufen. Im Postenraum habe ich zusätzlich noch ca. 30 Sekunden Fehler gemacht. Danach auf dem Weg zum 4. Posten wollte ich kurz vor dem Posten einem kleinen Pfad folgen, doch leider erwischte ich einen parallel verlaufenden Pfad und geriet etwa 100 Meter zu weit links, wo ich 4 Minuten suchte ehe ich auf den Hügel sprintete und mich dort auffangen konnte. Von da an versuchte ich einen kontrollierten Lauf zu absolvieren, was mir mit Ausnahme von  zweimal etwa 30 Sekunden grosse Fehler gut gelang. Physisch fühlte ich mich gut und ich konnte an 4. Stelle mit 4 Minuten Rückstand übergeben. Wie sich später heraus stellte, hatten viele Läufer Schwierigkeiten  mit dem anspruchsvollen variierenden Gelände, was zu grossen Zeitabständen auf allen Strecken führte.

Du musstest nachher als Startläufer warten, bis deine zwei Teamkollegen im Ziel waren. War dies mühsam?
Ja es war extrem nervenaufreibend, vor allem ist die Spannung gestiegen als Nicola als Erster nach der zweiten Strecke übergab.

Ihr habt den Vize-Europameister-Titel geholt! Hattet ihr Zeit, den Erfolg ein wenig zu feiern?
Wir haben uns einfach extrem gefreut, gefeiert haben wir nicht ausschweifend. Wir haben im Schweizer Team angestossen und einen kleinen Apéro gegessen.

Jetzt bist du zurück in der Schweiz. Was sind deine Sommerpläne?
Ich werde mit meiner Familie an die OL WM in Italien fahren und dort die Zuschauerläufe bestreiten. Nach einer Woche Ferien am Meer werde ich 1 Woche später an der Swiss O Week in Zermatt teilnehmen.

Was sind deine Ziele für die Herbstsaison?
Ich möchte vor allem an der Langdistanz Schweizermeisterschaft eine gute Platzierung erreichen und an der SOM mit meinen beiden Staffelkameraden ebenfalls gut laufen.

Natürlich möchte ich auch meinen Teil zu einer guten Platzierung des NWK AG am Jugendcup beitragen.

Unsere Sponsoren