Mit dem zweiten Rang an der Schweizer Meisterschaft im Team-OL (TOM) schloss Matthias Kyburz, zusammen mit seinen Brüdern Andreas und Thomas, die Wettkampf-Saison erfolgreich ab. In Froideville im Jorat, nahe bei Lausanne, holte sich das Fricktaler Trio Silber hinter ihren stärksten Dauerkontrahenten, den Hubmanns (Beat, Daniel und Martin) aus der Ostschweiz. Dabei startete Matthias Kyburz mit gemischten Gefühlen, er erinnerte sich noch genau an die WM 2012 im selben Waldgebiet, wo er in der Langdistanz Fehler machte und schlussendlich den enttäuschenden 19.Rang belegte. Auch war sich Kyburz lange nicht schlüssig, ob er in seiner Regenerationsphase überhaupt starten wollte, denn die vergangenen internationalen Wettkämpfe hatten auch seine physischen Reserven aufgezehrt. Zusammen mit Andreas, welcher auch dem A-Kader angehört und Thomas, dem Jahrgangsältesten, gingen die drei dann doch ziemlich erfolgreich auf Postensuche. Letzterer, 29-jährig und Gymnasiallehrer, nimmt meistens nur an diesem einen Anlass mit seinen schnellen Brüdern teil. Thomas Kyburz ist ansonsten beim TV Schupfart aktiv und bestritt noch am Vortag einen Handball-Match in ihrem Dienste, gegen Drittligist Rheinfelden. Als Sohn einer OL-begeisterten Familie kennt er sich aber bestens mit Karte und Kompass aus. Zudem reizt ihn die spezielle Herausforderung auf nationalem Parkett gegen das ähnlich zusammengesetzte Hubmann-Team. Seine jüngeren Brüder zeigten sich nach dem Zieleinlauf denn auch zufrieden mit ihm und den erfolgten Ablösungen, verloren aber dennoch ärgerliche 2.28 Minuten auf die Hubmänner. Mit einem Schmunzeln äusserten die Zweitplatzierten danach, dass sie bereits Revanche planten, denn die nächste TOM, organisiert vom OLV Baselland, würde im Rheinfelder Wald stattfinden und das bedeute Heimvorteil.

Für Matthias Kyburz ging ein intensives internationales Wettkampfjahr zu Ende, sein bereits Fünftes als Eliteläufer im Feld der Besten. Nach dem Weltcupabschluss (2.Gesamtrang) in Arosa flog er anderntags zusammen mit Bruder Andreas und weiteren selektionierten Schweizer Athleten nach Südkorea an die Militär-WM. Zwei Tage später lächelte Matthias bereits wieder von zuoberst vom Podest herab, er gewann die Langdistanz vor der internationalen Konkurrenz! Und zu guter Letzt sicherte er sich im knappen Entscheidungsrennen, im Team mit Andreas Kyburz und Fabian Hertner, Staffel-Gold für die Schweiz. Was für ein Finale auf internationalem Parkett!  Auch Andreas Kyburz erlebte einige Highlights in der abgelaufenen Saison. Der mittlerweile 27-jährige Student, wohnhaft in Winterthur, verzichtete Anfangs Jahr bewusst auf die Weltcupläufe in Tasmanien, um mehr Zeit für sein Studium der Geowissenschaften zu investieren. Mit dem 14.Rang im WM-Sprint in Inverness und dem dritten Podestplatz in der Langdistanz an der Schweizer Meisterschaft im Gurnigelwald, zeigt er sich doch zufrieden mit seiner OL-Bilanz. Bereits heute machen sich die beiden Fricktaler Spitzen-Orientierungsläufer Gedanken über die Saison 2016, welche für sie drei Höhepunkte bereithalten wird: Die EM in Tschechien Ende Mai, danach die WM in Schweden im Sommer und schlussendlich im Herbst der Weltcupfinal in Aarau. In der kommenden Woche beginnen beide Läufer das Basistraining, um sich wieder minutiös auf die neuen Herausforderungen im 2016 vorzubereiten.

Text: Christine Steck
Foto (zVg): von li nach re: 
Matthias, Thomas und Andreas Kyburz nach der Siegerehrung der TOM (8.Nov.2015)

 

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