In reduziertem Umfang auf Postensuche

Ende Oktober fand im Kanton Aargau, im Buechwald bei Erlinsbach, der letzte «offizielle» Orientierungslauf-Wettkampf statt. Das heisst, es gab nebst Jugend- und Einsteiger- auch Seniorenkategorien mit entsprechenden Ranglisten. Seither ruht der «richtige» Wettkampfbetrieb. Immerhin liessen es die Richtlinien des Bundesrates zu, dass die Jugendlichen Wettkämpfe austragen durften und dürfen. Ebenso sind Wettkämpfe im Spitzensportbereich – also fürs Nationalkader – erlaubt. Obwohl für die Vereinskassen überhaupt nicht rentabel, haben sich die Aargauer OL-Clubs entschlossen, die vorgesehenen traditionellen OL’s für die Aargauische Schüler- und Jugendmeisterschaft, den McDonald’s Cup, durchzuführen. Bislang fanden im März der Wiggertaler OL statt und im April der Rymenzburger OL sowie der Seetaler Schüler OL. Die Erwachsenen mussten noch aussen vor bleiben und die Orientierungsläufe waren und sind so organisiert, dass es so oder so praktisch keine Berührungen gibt und zu keinen Körperkontakten kommt.
Badener-OL auch für Erwachsene offen
Am 2. Mai kommt es am «Badener OL», von der OLG Cordoba in der 10 Kilometer entfernten Stadt Brugg organisiert, zu einem ersten richtigen Highlight im Kanton Aargau. OK-Präsidentin Pia Schaffner freut sich sehr, dass auch das Schweizer Nationalkader auf Postenjagd gehen wird. Die Bahnen werden alters- und schwierigkeitsgerecht durchs Prophetenstädtchen gelegt und es wird spannend sein, ob die Arrivierten Kyburz, Hubmann, Roos & Co. sich dem Ansturm der Jugend wehren können. Namen wie Joey Hadorn, Simona Aebersold und erfreulicherweise auch die Aargauerinnen Eline Gemperle und Siri Suter machten im 2019 und 2020 schon mächtig Druck von «unten». Ganz besonders freut sich die OK-Präsidentin, dass es – sollte die «allgemeine Lage» so bleiben – erstmals in diesem Jahr auch für Erwachsene möglich sein wird, einen richtigen OL zu laufen. Das minutiöse Schutzkonzept lässt dies zu. Vorerst zwar «nur» für eine Offen-Kategorie sowie die beiden Kategorien Damen und Herren lang, «aber immerhin», meint Pia Schaffner. Sie betont zudem, dass ausschliesslich online angemeldet werden muss. Anmeldeschluss ist der 30. April. Nachmeldungen vor Ort sind keine möglich. Details für Interessierte findet man im Internet  unter www.badener-ol.ch. Teilnehmer*innen werden gebeten, sicherheitshalber zeitnah die Homepage nochmals zu konsultieren.
Scool-Cup noch unsicher
Damit es weiterhin Druck von unten gibt, sind Breitensport-Veranstaltungen für Junge aus Nicht-OL-Familien sehr wichtig. So kommen die Kinder mit dieser unglaublich interessanten Sportart in Kontakt. Im Aargau geschieht dies zu einem grossen Teil mit dem Scool-Cup, welcher alljährlich rund 3000 Schüler*innen mit ihren Lehrpersonen anzieht. Leider fiel dieser Schul-OL-Tag im 2020 aus und es ist noch nicht sicher, ob und in welcher Art und Weise, dieser im 2021, auch in stark redimensionierter Form,  durchgeführt werden kann.
Die Senioren-OL-Läufer*innen des Kantons Aargau hielten sich bislang erstens durch Ausdauertraining fit und zweitens gibt es – für Spaziergänger kaum sichtbar – einige kleine Postenmarkierungen an Objekten in verschiedenen Wäldern, welche Bestandteil von temporären OL-Bahnen sind. Die Benutzung dieser festen OL-Bahnen hält sich zwar in Grenzen, aber es ist immerhin «etwas», meinen die Co-Präsidenten des Aargauer OL-Verbandes, Daniel Bär und Rebekka Suter. Zufrieden zeigt sich auch Lukas Frei, Cheftrainer des Aargauer OL-Nachwuchskaders. Seine Schützlinge trainieren einerseits weiterhin fokussiert «zu Hause», meist im Laufschritt, durch die Wälder und anderseits konnten – unter Einhaltung der Schutzvorgaben – einige Kaderzusammenzüge durchgeführt werden. «Es ist, wie es ist», meint Frei «und wir machen das Beste draus».
Alle Betreuer, Organisatoren, Funktionäre und vor allem das Aargauer OL-Volk, hoffen natürlich, dass zumindest die Herbstsaison wieder «richtig» durchgeführt werden kann, denn: Alle orientieren und laufen zwar sehr gerne, aber ebenso gerne strecken sie nach einem OL in der Festwirtschaft die Köpfe zusammen und diskutieren ihre Routen – das ist vorderhand nicht mal für die Nationalmannschaftsmitglieder möglich.