Dorf-OL anlässlich der Gewerbeausstellung auf dem Mutschellen

Valentin Brunner ist einer jener Zeitgenossen, welcher immer gerne hilft, organisiert, koordiniert und trotzdem nie gehetzt wirkt. Ein richtiger Macher! Das war schon zu seiner Zeit als Lehrer so, als er Ski-, Sommer- und Klassenlager durchführte oder die Zufiker Schüler:innen jedes Jahr für die Teilnahme am Bremgarter Reusslauf oder an anderen Strassenläufen motivierte. Als seine Töchter via Laufsport zum OL gelangten und bei bussola ok heimisch wurden, dauerte es nicht lange und Valentin war nicht nur als OL-Läufer aktiv, sondern auch als Organisator von Schülertrainings oder OL-Veranstaltungen im Verein.

Seit der topfite Senior pensioniert ist, hat er noch mehr Zeit für die Organisation von OL-Anlässen oder die Unterstützung von Lehrpersonen (Sporttag, Vorbereitung sCOOL-Cup). Eigentlich braucht es nur eine Anfrage und ein Stichwort, um Valentin Brunner für einen Event zu gewinnen. 2023 lautete das Stichwort mega24, die mehrtägige Gewerbeausstellung auf dem Mutschellen. Valentin Brunner wurde vom OK angefragt, ob er passend zum Thema Orientierung ein Sportprogramm für Jung und Alt anbieten könnte.

Schnell war das Konzept gefunden und die Wettkampfidee geboren: Ein Dorf-Sprint mit Labyrinth am Samstag in Berikon für Familien, Kinder und Jugendliche sowie ambitionierte Läufer:innen. Peter Eglin, ebenfalls Mitglied von bussola ok, hatte eigens für den Dorf-Sprint eine OL-Karte erstellt. Damit die “Wege“ kurz blieben und nicht lange nach Sitzungsdaten gesucht werden musste, holte Valentin Brunner seine Tochter Rahela mit ins Boot, welche für die Bahnlegung zuständig war.

Ein Irrgarten für die Jüngsten und (noch) nicht OL-Kundigen, ein Labyrinth sowie ein Schulhaus-OL, der durch das Ausstellungsgelände führte und nur gehend absolviert werden sollte, bildeten das Rahmenprogramm und standen allen Interessierten drei Tage zur Verfügung. Valentin Brunner konnte von Freitag bis Sonntag auf die tatkräftige Unterstützung und Mithilfe von bussola ok zählen. Am Wettkampftag genügte eine kurze Orientierung und die 15 Helfer:innen wussten, was zu tun war. Das Festwirtschafts-Angebot war gross und die OL-Teilnehmenden durften die Garderoben der Mehrzweckhalle benützen – eine Win-win-Situation für bussola ok und das OK der mega24.

Viele OL-Freaks als Teilnehmende – und auch einheimische Familien dabei

Es ist eine Tatsache, dass der OL-Sport vor allem durch Familien-“Gene“ über- und weiterlebt. Praktisch jeder Verein legt sich mit Kurs- und Lagerangeboten mächtig ins Zeug, um auch “OL-Ferne“ zu gewinnen. Doch dies ist bekanntlich sehr schwierig. Zu verlockend sind Sportarten, wo mit dem Auto zu einem Platz oder einer Halle gefahren werden kann und Eltern oder Betreuer:innen dem Nachwuchs von einem gemütlichen, gedeckten Sitzplatz aus zuschauen und ihre Kommentare abgeben können.

Valentin Brunner erwartete keinen Grossaufmarsch und mit 13 gestarteten Familien ist er durchaus zufrieden. „Schade nur, dass sich nicht mehr Kinder oder einheimische Erwachsene auf eine kurze Bahn gewagt hatten“, meinte Valentin Brunner. Weit über den Erwartungen lagen hingegen die Teilnehmerzahlen auf der Mittel- und Langstrecke. Erfreulicherweise wurden 18 Startende in der Kategorie OM und 62 in der Kategorie OL registriert, was auch auf den Enthusiasmus vieler Breitensportler:innen hinweist. Diese nehmen gerne an Veranstaltungen teil, um ihre Form zu (er)halten und sich dabei mit Routenwahlen zu beschäftigen.

Auch das Jugend-Angebot war gut besucht und aus OK-Sicht kam wohl alles so, wie man es sich vorgestellt hatte: Ausstellung mit zahlreichen Besucher:innen, Speis und Trank, Trubel zwischen den Ständen, viel Sonnenschein und ein verzwicktes Labyrinth auf dem Rasenplatz, auf welchem gleichzeitig eine Rettungsfirma ihren Helikopter vorführte. Valentin Brunner hat ein interessantes und abwechslungsreiches Rahmenprogramm zusammengestellt und dieses mit Hilfe von Familie und bussola ok toll umgesetzt. MEGA!!!

Wer weiss, vielleicht dient dieses Beispiel als Idee für weitere OL-Vereine, in deren Stammlande demnächst ebenfalls ein Dorffest oder eine Gewerbeausstellung stattfindet?

 

Fotos: Jacqueline Keller, Valentin Brunner